Stottern Bottrop

Redeflussstörungen

Stottern

Definition:
Als Stottern bezeichnet man eine Unterbrechung des Redeflusses, die in unterschiedlichem Maße durch unfreiwillige Wiederholungen von Lauten, Silben oder Teilwörtern sowie durch Lautdehnungen und/ oder Blockierungen von Wörtern gekennzeichnet ist. Durch den Versuch diese Symptome zu überwinden, können sekundär Begleitsymptome wie Mitbewegungen, Satzumstellungen und Satzabbrüche sowie Vermeideverhalten und Sprechangst hinzukommen. Die Betroffenen wissen genau, was sie sagen möchten, können dies jedoch nicht flüssig herausbringen. Sie leiden meist sehr unter dieser Symptomatik. Stottern ist stark situationsabhängig und unterliegt starken Schwankungen.
Bei Kindern gilt es, ein beginnendes Stottern von altersgemäßen und nicht therapiebedürftigen Unflüssigkeiten zu unterscheiden. Wenn Sie unsicher sind, ob bei Ihrem Kind Stottern vorliegt, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir beraten Sie gerne und führen eine klärende Diagnostik durch. Studien haben bewiesen, dass ein früher Therapiebeginn sich günstig auf die Prognose des Stotterns auswirkt.

Leitsymptome:

  • Laut-, Silben- und/ oder Teilwortwiederholungen
  • Lautdehnungen
  • Blockierungen vor (oder seltener in) Wörtern
  • Mitbewegungen
  • Sprechangst
  • Vermeidung von Sprechsituationen oder bestimmten Wörtern
  • Einsatz von Füllwörtern
  • Leidensdruck


Mögliche Ursachen von Stottern:
Die Ursachen für Stottern konnten noch nicht ausreichend belegt werden. Es handelt sich jedoch in der Regel nicht um eine alleinige Ursache, sondern um ein multifaktorielles Geschehen, welches durch genetische (familiäre Disposition), neurologische, psychische und umweltbedingte Faktoren beeinflusst wird.

Behandlung:
In der Therapie des Stotterns werden derzeit 2 verschiedene Richtungen unterschieden, in denen verschiedene Ansätze angeboten werden. Beim Fluency Shaping wird die Sprechweise verändert während in der Stottermodifikation das Stottern selbst und die Einstellung zum Stottern verändert werden. Bei Kindern unterscheidet man des Weiteren zwischen einem direkten und einem indirekten Ansatz. Die Auswahl der „richtigen“ Methode ist abhängig von der individuellen Symptomatik, dem Lebensalter, den Lebensumständen und den Wünschen und Zielsetzungen des Betroffenen. Durch eine ausführliche Anamnese und Diagnostik wird die Therapeutin gemeinsam mit dem Betroffenen bzw. den Eltern den für den Patienten geeignetsten Therapieansatz auswählen.

In unserer Praxis bieten wir u.a. die Behandlung nach folgenden Therapieansätzen an:

  • Mini-Kids
  • Modifikationsansatz nach Van Riper
  • IMS Intensiv-Modifikation Stottern



Therapiebereiche:

  • Wahrnehmung / Identifikation von Stotterereignissen
  • Abbau der Begleitsymptomatik
  • Sprechmotorik
  • Desensibilisierung
  • Modifikation
  • Beratung des Patienten, der Eltern, Angehörigen, Lehrern und Erziehern
  • In Vivo Arbeit


Poltern

Definition:
Poltern zählt ebenfalls zu den Redeflussstörungen. Es ist gekennzeichnet durch eine undeutliche, nuschelige und verwaschene Aussprache, Silbenauslassungen und zu hohem Sprechtempo.
Im Gegensatz zum Stottern sind sich Polterer ihrer Symptomatik nicht oder nur kaum bewusst.
In der Regel geht Poltern mit einer verkürzten Aufmerksamkeitsspanne und einer Störung der Konzentration einher.

Leitsymptome:

  • schlecht verständliche, undeutliche Aussprache (Nuscheln)
  • schnelle, überhastete Sprechweise
  • Auslassung von Silben (v.a. unbetonte Silben und Wortendungen)
  • Wiederholung von Silben, Wörtern oder Satzteilen
  • Satzabbrüche, Floskeln und Umformulierungen
  • Formulierungsstörungen, unorganisiertes Sprechen


Ursachen:
Die Ursachen für Poltern sind noch weitestgehend unbekannt. Höchstwahrscheinlich besteht eine erbliche Disposition zum Poltern in Form einer dezenten neurologischen Veränderung.

Therapiebereiche:

  • Selbstwahrnehmung
  • Tonusregulation
  • Sprechmotorik
  • Sprechtempo
  • Artikulation
  • Pragmatik
  • Beratung
  • In Vivo Arbeit


Mutismus

Definition:
Als Mutismus bezeichnet man eine Kommunikationsstörung, bei der der Betroffene schweigt, obwohl dafür weder organische Gründe noch Sprachdefizite vorliegen. Man unterscheidet dabei zwischen dem selektiven ( auch elektiven) Mutismus und dem toalen Mutismus. Beim selektiven Mutismus schweigt der Betroffene gegenüber bestimmten Personen oder in spezifischen Situationen. So spricht das Kind beispielsweise mit den Eltern und den Geschwistern, nicht aber mit der Kindergärtnerin oder der Lehrerin. Bei einem vorliegenden totalen Mutismus spricht der Betroffene überhaupt nicht.

Ursachen:

  • genetische Disposition
  • Traumata
  • Schockerlebnisse
  • psychiatrische Grunderkrankung


Leitsymptomatik:

  • Schweigen in allen oder nur in spezifischen Situationen
  • Schweigen gegenüber bestimmten oder allen Personen
  • kommunikativer Rückzug
  • Vermeiden von Blickkontakt
  • sozialer Rückzug
  • Gehemmtheit
  • Angstsymptome


Behandlung:

In den meisten Fällen ist es sinnvoll in einem multidisziplinären Team von Logopäden, Familientherapeuten, Psychologen und Psychiatern zu arbeiten da sowohl logopädische/sprachtherapeutische aber auch verhaltenstherapeutische Maßnahmen notwendig sind.
Unser Team berät Sie dazu gerne ausführlich.




 
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